Große Gemeinde, zu der die historischen Ortskerne von Andratx, s’Arracó und Port d’Andratx – der ausgedehnte natürliche Hafen – gehören, ebenso wie die eher touristischen Ortsteile Sant Elm und Camp de Mar. Die Ortschaft Andratx hat sich ihre drei traditionellen Viertel bewahrt, deren weiße Häuser sich rund um die Kirche Santa Maria aus dem 18. Jh. zusammendrängen. Das Rathaus ist in der eindrucksvollen possessió von Son Mas untergebracht, mit einem Innenhof mit Freitreppe und Galerie. In s’Arracó herrscht Ruhe, inmitten der Steinhäuser, die in der Umgebung der Kirche Mare de Déu de La Trapa verstreut liegen. Sant Elm, das die besten Ausblicke auf sa Dragonera bietet, ist ein Touristenzentrum mit familiärem Ambiente.
Berühmt für seine touristischen Einrichtungen, die sich in Peguera, Camp de Mar oder Magaluf konzentrieren, atmet das Landesinnere von Calvià jedoch Ruhe und ein kosmopolitisches Ambiente, das von Ausländern herrührt, die sich hier niedergelassen haben. An dem höchsten Punkt befindet sich die Kirche Sant Joan Baptista, das Pfarrhaus und ein Aussichtspunkt mit schönen Panoramablicken. In etwa 2 km Entfernung zeichnet sich der ruhige Ort Es Capdellà vor der Silhouette des Galatzó ab. Über die Landstraße nach Galilea erreicht man die possessió von Galatzó, wo der Mythos des Comte Mal weiterlebt, der dazu verdammt ist, auf einem Feuerpferd durch die Jahrhunderte zu irren.
Estellencs zieht sich am Hang des Puig des Galatzó hinauf. Von der Kirche gehen gepflasterte und teilweise labyrinthartige Gassen aus, und der Ort mündet bei Cala Estellencs am Meer. Seit Jahrhunderten stechen die Terrassen dieser Küste hervor, die von Trockensteinmauern begrenzt werden und auf denen Oliven, Wein und Gemüse angebaut werden. Bewässert werden sie durch ein komplexes System von Gräben und Kanälen aus der arabischen Epoche.
Die ältesten Häuser umgeben die Kirche Sant Joan Baptista, deren Glockenturm ein Verteidigungsturm gegen die Piratenangriffe war.
Der Name Puigpunyent stammt von dem Puig del Galatzó und bedeutet “spitzer Berg”. Das Dorf ist umgeben von Tälern voller Orangen- und Mandelbäume und Terrassen, auf denen Jahrhunderte alte Olivenbäume wachsen. Durch die Berge verlaufen die beschilderten Wege namens camins de ferradura, von denen einige noch das ursprüngliche Pflaster aufweisen, es gibt Routen durch Pinien- und Eichenwälder, in denen noch barraques de carboner (Kohlenmeiler), Kalköfen und Schneehäuser erhalten sind. In 4 km Entfernung liegt Galilea, ein idyllischer Ort, der sich an das Gebirge schmiegt und harmonische Panoramablicke bietet.
Vor der allgegenwärtigen Tramuntana zeichnet sich dieses Dorf mit seinen engen Gassen ab, die von traditionellen Steinhäusern flankiert werden. In Sa Vileta, dem ältesten Ortsteil, erhebt sich die neugotische Kirche Sant Pere, zusammen mit dem Pfarrhaus und einer alten Tränke. Gegenüber dem Rathaus erinnert die Skulptur La filadora an die einheimischen Textilbetriebe, die heute stillgelegt sind, jedoch bis Mitte des 19. Jh. florierten. In der Umgebung führt ein Weg zur Wallfahrtskirche von Maristella, mit schönen Aussichten über das Tal.
Küstenort mit ausgeprägten Höhenunterschieden, dessen Kirche Nativitat de Santa Maria eine der wertvollsten Barockorgeln der Welt beherbergt. Die zivile Architektur zeigt sich vor allem in La Baronia, einem Landhaus aus dem 16. Jh. mit herrlichem Innenhof, das in ein Hotel umgewandelt wurde. Die Küste der Gemeinde ist von Terrassen geprägt, die aufs Meer blicken, und auf denen Malvasiertrauben und Ramellet-Tomaten angebaut werden. Sie sind fruchtbar dank eines Bewässerungssystems aus der islamischen Zeit, das Gräben, Kanäle und Brunnen umfasst. An der Küste liegen die Strände von Cala Banyalbufar und der Hafen Port des Canonge.
Ein traumhaftes Dorf inmitten eines Tals, mit steilen Gassen, die von Steinhäusern und Blumenkästen flankiert werden. Dieses Ambiente inspirierte Schriftsteller wie Jovellanos, Rubén Darío und Santiago Rusiñol. Ein großer Teil der einheimischen Geschichte konzentriert sich in La Cartoixa (die Kartäuse), deren Zellen das Liebespaar Chopin und George Sand beherbergten. Die Gemeinde öffnet sich am Port de Valldemossa zum Meer hin, mit Orten wie Miramar oder S’Estaca, die mit dem Erzherzog Ludwig Salvator verbunden sind.
Umgeben von Wäldern und zu Füßen der Sierra de Alfàbia wurde diese ruhige Gemeinde von vielen Ausländern als Wohnsitz auf Mallorca ausgewählt. Sie umfasst noch weitere Ortskerne, wie Orient und Palmanyola, beherbergt herrschaftliche historische possessions, wie Alfàbia – das besucht werden kann – und Raixa, sowie einen der ausgedehntesten Wälder der Insel, Sa Comuna. Aus diesen Wäldern gewann man Brennholz, Kohle, Kalk und Wild, weshalb es hier viele Überreste von sitges oder Kohlenmeilern und Kalköfen gibt.
Der durch ein Ziegeldach gekrönte Glockenturm der Kirche unterscheidet dieses Dorf von allen anderen. Rund um das Gotteshaus drängen sich die ältesten Häuser, die den ursprünglichen Ortskern bilden. Land der Mandelbäume und der Weinberge mit mehreren Bodegas, die Weine mit der Herkunftsbezeichnung Binissalem herstellen. Nach Norden hin erstreckt sich der Ort in einem gebirgigen Gebiet mit verzauberten Orten wie dem Tal von Coanegra. In Son Pou befindet sich die Quelle Font de Coanegra, an der ein altes Bewässerungssystem seinen Ausgang hat.
Im Schatten des Gebirges von el Teix liegt Deià, ein mythisches Dorf dank des kosmopolitischen Ambiente, für das Künstler aus aller Welt sorgen. Es ist in drei Teile gegliedert: Es Puig, gekrönt von der Kirche und dem Friedhof; der mittlere Teil, entlang der Straße von Valldemossa nach Sóller; und Es Clot, der untere Teil und ursprüngliche Kern der Ortschaft. Neben 5 km Steilküste gehören auch die Strände von Cala Deià und Llucalcari sowie die Landschaften von Sa Foradada und Son Marroig zu der Gemeinde.
In einem fruchtbaren Tal, umgeben von Olivenbäumen, Orangenbäumen und Gemüsegärten, blüht diese Handelsstadt, die ihre einheimischen Anbauprodukte liebt. In den engen Gassen befinden sich die Landhäuser von Auswanderern, die wohlhabend von ihrem Aufenthalt in Südamerika oder aus Frankreich zurückgekehrt sind. Der regelmäßige Handel mit Frankreich hatte kulturelle Folgen, die sich in Aspekten wie der Architektur und der Sprache widerspiegeln, denn viele Familien sprechen heute noch Französisch. An der Plaza de la Constitució liegen die Kirche Sant Bartomeu und die Banco de Sóller, ein Gebäude mit Jugendstilelementen. Die Gemeinde wird besonders von Wanderern geschätzt, die unter anderem den gepflasterten Weg des Barranc de Biniaraix nutzen. Der Zug und die Straßenbahn von Sóller, die noch in Betrieb sind, stammen von Anfang des 20. Jh.
An den Ausläufern des Puig Major, der höchsten Erhebung der Insel, ist das architektonische Erbe von Fornalutx beinahe intakt erhalten: Steinhäuser, die sich an sehr ausgeprägte Höhenunterschiede anpassen. Das Rathaus ist in dem ehemaligen Landhaus Can Arbona aus dem 16. Jh. untergebracht, dessen hoher, starker Verteidigungsturm mit quadratischem Grundriss noch erhalten ist. An vielen Häusern sieht man die bemalten Ziegel, die traditionell nach Fertigstellung eines Hauses angebracht wurden und mit flächigen Zeichnungen in roter Farbe dekoriert sind, welche geometrische, pflanzliche, antropomorphische oder zoomorphische Formen darstellen.
Das Dorf ist eingerahmt durch die Höhen des Puig de la Font Seca und des Puig d’Alaró, wobei dieser von einer sagenumwobenen Felsenburg gekrönt wird. In der Ortschaft dreht sich das Leben um die Plaza de la Vila, an der die Barockkirche Sant Bartomeu steht. Einst gab die Schuhindustrie in Alaró zweitausend Menschen Arbeit, auch wenn heute nur noch eine Fabrik für Cowboystiefel besteht. Es war die erste Gemeinde Mallorcas mit Stromnetz, das am 15. August 1901 angeschlossen wurde.
Im Bergland von Escorca werden die Landschaften großartig und geradezu monumental, und alte Wege kreuzen Steineichenhaine, Quellen und so eindrucksvolle Orte wie den Torrent de Pareis oder Sa Calobra. Diese große, dünn besiedelte Gemeinde beherbergt die höchsten Gipfel der Serra de Tramuntana, allen voran den Puig Major (1445 m), und weist mit häufigen Schneefällen im Winter das extremste Klima von Mallorca auf. Das Santuario de Lluc ist das spirituelle Zentrum der Insel und Ausgangspunkt zahlreicher Exkursionen, zusammen mit Gasthäusern, Erholungsgebieten und Campingarealen.
Mancor erstreckt sich zu Füßen des Puig de Massanella (1364 m). Es ist umgeben von einem bergigen Gebiet, in dem Pinien und Steineichen wachsen. In der Ebene wachsen Oliven-, Mandel-, Johannisbrot- und Feigenbäume. Hier liegen architektonische Kleinode wie die Kapelle Santa Llúcia, die bereits im Jahre 1348 dokumentiert wurde, und die einst wohlhabende possessió von Massanella. Im 19. Jahrhundert lebten die Bewohner von der Olivenölerzeugung und der Nutzung des Waldes. In den Bergen finden sich noch Kohlenmeiler, Kalköfen und Schneehäuser.
Diese ausgedehnte Gemeinde ist in vier Ortskerne aufgeteilt: Selva, Moscari, Caimari und Biniamar, die die Tradition mit der Schönheit der Landschaft verbinden. In Selva ist die auf einer Anhöhe liegende Kirche Sant Llorenç zu erwähnen, mit gotischer Fassade und einem Altaraufsatz mit der Darstellung des Kreuzwegs von Gabriel Mòger II. aus dem 15. Jh.. Selva ist Durchgangsort für zahlreiche Farhrradtouristen und Wanderer, da der Ort von Wegen umgeben ist, die in die Serra de Tramuntana führen und bis zu den Bergen von Lluc reichen.
Umgeben von Feldern mit Mandelbäumen und anderen Anbauflächen, zeichnet sich Campanet wie ein Postkartendorf ab, mit Steinhäusern rund um die Kirche, die an einem stets belebten Platz liegt. Ganz in der Nähe liegt das Museum Posada de Biniatró, u.a. mit einer ständigen Ausstellung der Werke von Miquel Barceló, Ramón Canet und Sirvent.
Das Gemeindegebiet umfasst die Landschaften des Tals von Sant Miquel und des Pla de Tel, die gerne von Fahrradtouristen frequentiert werden. Hier finden sich die Höhlen von Campanet und die Finca Gabellí Petit, auf der nach intensiven Regenfällen die Ufanes-Quellen hervorsprudeln.
Wie fast alle Bergdörfer gliedert sich auch Lloseta in den oberen Teil mit alten, steilen Gassen und den ältesten Häusern und den unteren Teil von moderner Ausprägung. Das interessanteste Gebäude ist der Palau d’Aiamans, der zum geschützten Kulturgut erklärt wurde, ein Palast im italienischen Stil mit bedeutenden Gärten. Daneben erhebt sich die Kirche aus dem 18. Jh. mit einer romanischen Holzschnitzerei der Jungfrau Mare de Déu de Lloseta. In der Umgebung kann man zu Fuß die Kapelle der Mare de Déu del Cocó erreichen. Die Tradition der Schuhherstellung lebt in einer Bergstiefelfabrik fort.
Seit Anfang des 20. Jh. begeben sich Künstler aus aller Welt nach Pollença, um Inspiration in einer Landschaft zu finden, in der die Serra de Tramuntana an den Steilküsten von Formentor zum Meer abfällt. Der Ort liebt seine Traditionen und die Kultur und ist gesegnet mit mehreren Kilometern Küste, an der sich einsame Buchten mit Touristenzentren wie Port de Pollença abwechseln. Auf der Halbinsel Formentor liegt das Luxushotel, das u.a. Winston Churchill, Audrey Hepburn oder Grace Kelly beherbergt hat und Schauplatz bedeutender literarischer Ereignisse war.